Wein und Speisen treffen idealerweise zu einem komplexen Aromenspiel aufeinander. Grundsätzlich gilt natürlich: Erlaubt ist, was schmeckt.
Hier einige Erfahrungswerte:
Für die Auswahl ist nicht so wichtig, wie komplex die „Nase“ eines Weins ist, sondern ob er im Geschmack zum Essen passt. So sollte zum Beispiel ein Wein mit viel Säure nicht mit bitteren Speisen kombiniert werden – besser ist Salziges oder Süßes. Aber auch Gleich und Gleich gesellt sich gern: Zum Beispiel ein Süßwein zum Dessert oder ein würziges Steak mit würzigem Shiraz. Besonders schön ist es, wenn auch die Aromen passen. Zum geschmorten Fleisch mit Kräutern zum Beispiel passt ein roter Südfranzose, der selbst nach Garrigue duftet, natürlich hervorragend.
Das passt gut: süß zu süß, süß zu sauer, süß zu salzig, süß zu bitter, salzig zu sauer, salzig zu bitter
Passt gar eher nicht: bitter zu bitter, sauer zu bitter
Damit Harmonie am Gaumen entsteht, sollte der Wein zum Essen die Ausdruckskraft der Gerichte spiegeln. Zu gedünstetem Fisch mit einem leichten Salat ist ein junger, frischer Weißwein mit feiner Säure passend. Wird aber kräftiger, vielleicht in Speck gebratener Fisch mit gegrilltem Gemüse serviert, geht ein solcher Wein unter. Hier empfiehlt sich ein im Barrique ausgebauter, kraftvollerer Weißwein.
Es muss nicht immer zu dunklem Fleisch der schwere Rotwein und zu Geflügel der frische Weißwein sein. Entscheidend ist, wie das Fleisch zubereitet und gewürzt ist.
Beispiel: Zu gegrilltem Steak passen kräftige, ausdrucksvolle Rotweine wie ein Bordeaux, Malbec oder ein Cabernet Sauvignon. Aber zu Rinderfilet harmoniert viel eher ein Pinot Noir. Auch Weißwein passt zu Rindfleisch, z.B. wenn es als Tafelspitz gegart wurde.
Je schärfer die Zutaten, desto eher sollte man zu fruchtigen Weißweinen greifen, der die Schärfe aufhebt – Rotwein und seine Aromen verlieren gegen Schärfe.
Noch ein Tipp: Sahnige und fette Saucen harmonieren nicht mit trockenen Weißweinen. Die Säure wirkt durch das Fett noch intensiver. Besser sind hier cremige, weiche Weißweine.
Wie bei allen Tipps dieser Reihe gilt auch hier: ausprobieren!
Mahlzeit 🙂